Dear E. Ripley. Part 2 of a really magical film came out recently and I went to see it. Don’t know where you are floating about just now, but if you need a read, I’ll post you one of the Harry Potter books. It’s a start to get into this world, which I really, really love.
Fantastic Beast: The Crimes of Grindelwald.
SPOILER
Leider nur auf deutsch gesehen, aber da die Welt immer noch nicht kapiert hat, dass das Original unschlagbar ist, ist das manchmal unvermeidlich…
Ich muss sagen, entgegen vieler Stimmen, die diesen zweiten Film der Pre-Harry Potter Filme nicht gut finden, fand ich ihn großartig und wesentlich besser als Teil eins. (nachdem ich jetzt Teil 1 nochmal gesehen habe, finde ich den aber auch nochmal sehr viel besser) Diese Erkenntnis kam mir aber jetzt auch erst nach ein paar Tagen drüber brüten. Direkt nach dem Kino ging’s mir wie vielen anderen: Confusion.

Der große Twist ist die wahre Identität von Credence (Ezra Miller) aus Teil eins. Er hat irgendwie überlebt und hat es irgendwie nach Paris geschafft, wo er bei einem magischen Zirkus aushilft. Dort gibt es eine asiatische Lady, die sich in ein Schlange verwandeln kann. Ihr Name ist: Nagini. (An dieser Stelle bitte in fettes Emoji voller Wooooowwwwww einfügen) Credence will sie befreien, weil der Zirkusdirektor ein Arsch ist und macht sich mit ihr auf die Suche nach seiner wirklichen Mutter, die angeblich in Paris ist. Grindelwald (Johnny Depp, oléolé) hat es derweil geschafft, aus dem Ministerium für Zauberei in New York auszubrechen. Das war anzunehmen, denn sonst wären diese Filme wahrscheinlich ziemlich langweilig, ohne Anwesenheit eines Bösewichts. Grindelwalds Mission: Die Zauberer sollen aus ihrer versteckten Welt heraustreten können. Er will gar nicht alle Muggel töten, oh nein. Er findet nur, dass sie furchtbare Kreaturen sind, die furchtbare Waffen bauen und es wäre an der Zeit, dass die magische Welt auf den Tisch haut und sagt: So nicht. Wir sind auch noch da.
Interessanterweise kann ich als Zuschauer dafür Empathie empfinden, als Grindelwald gegen Ende des Films seine große Rede hält. In dieser Rede wechseln viele Figuren die Seite. Andere opfern sich, aber der Kern der Sache ist: Grindelwald holt Credence mit seinem nicht zu verachtenden Charisma auf seine Seite und offenbart ihm wer er wirklich ist. Aurelius Dumbledore. Der Bruder von, ja, Albus.
Nun hat Albus zwar einen Bruder, aber der heißt nicht Aurelius und ist auch schon ziemlich älter zu dem Zeitpunkt. Albus‘ Schwester ist tot. Insofern kann das eigentlich nicht sein. Es gibt aber natürlich schon diverse Fan-Theorien, die die für mich am meisten Sinn macht, ist hier ganz gut erklärt.
Andere Stimmen sagen, Grindelwald lügt einfach, um Credence als Tool zu benutzen, damit dieser den späteren Schulleiter von Hogwarts killt, weil er selbst es nicht kann. Ein Blutpackt, den die beiden Freunde (und Liebenden?) als Teenager gemacht haben, hindert ihn daran.
Das glaube ich aber nicht. Das sieht J.K. Rowling nicht ähnlich. Sie schreibt die Drehbücher und ich bin mir sicher, sie weiß schon ganz genau, wie die Geschichte ausgeht. Ich vertraue ihr da und glaube, sie weiß ganz genau was sie da tut. (Außerdem ist der Phönix ja eine Art Beweis.)
Ja und was macht eigentlich Newt Scamander in dem Film? (Eddie Redmayne)
Der will eigentlich nur sein Buch zu Ende schreiben, wird aber dann in die Ereignisse um Credence hineingezogen. Hauptsächlich, weil Tina, die Aurorin aus Teil eins, verschwindet und er sie finden will. Als er dann sieht, was Grindelwald so vorhat (und diese ganze Sache mit Leta Lestrange), kann er sich dann nicht mehr raushalten.
Natürlich gibt es wieder ein paar großartige phantastische Tierwesen in dem Film. Aber eigentlich geht es diesmal mehr um Grindelwald und Dumbledore, sowie Credence und seine Vergangenheit. Ein echt toller Film, der nicht nur mit sehr gehaltvollen Schauspielern um sich ballert, sondern uns tiefer eintauchen lässt in die magische Welt, die J.K. Rowling vor so vielen Jahren erschaffen hat und mich persönlich dazu bringt, wieder alle Filme zu sehen und alle Bücher lesen zu wollen.

Regie: Ich enthalte mich, find‘s aber bemerkenswert, einen solch großen Cast in einer solch vielgeliebten Welt so gut zu delegieren.
Soundtrack: Blieb leider nicht bei mir haften. Ich finde, da könnten sie sich mal etwas trauen, die Herren und Damen im Sound-Department. Weniger Geigen und Flöten, mehr Trommeln und Bläser vielleicht.
Kamera: The usual solid thing.
Kostüm und Ausstattung: Grindelwalds Stiefel sind mir extrem aufgefallen, weiß gar nicht warum. Ansonsten natürlich eine wie immer großartige Leistung von Colleen Atwood. Viele tolle Stofflichkeiten und wunderschöne Details, zum Beispiel die Rückseite von Newts Mantel ist sehr schön. Allgemein wird sehr auf jedes noch so kleine Detail geachtet, das finde ich wunderbar. Auch gibt es wieder tolle neue phantastische Tierwesen. Ein Kelpie. Mehr Niffler. Einen chinesischen Löwen/Drachen, der einfach 1:1 aussieht, wie von einem alten Holzschnitt runtergenommen. Einfach großartig.
Schauspiel: Herausgestochen hat ganz klar Johnny Depp. Er macht einen guten Grindelwald und ich bin sehr gespannt, was wir da noch so sehen in den nächsten Filmen. Es wird auf jeden Fall irgendwann einen Showdown mit Dumbledore geben und den wird Jude Law bestimmt mit jedem Film noch besser machen. Als er kürzlich bei Graham Norton auf dem Sofa saß, hat Graham einen Tweet vorgelesen, die wohl damals kamen, als die Besetzung für „Young Dumbledore“ bekannt gegeben wurde: „Dumbledore, more like DumbleDAMN.“ Total weird, dass der alte, bärtige Magier plötzlich so gut aussieht, ich gebe zu, auch ich fand das allein schon sehr sehenswert. Und ich muss sagen, Jude hat es mit Bravour geschafft, diesen Albus zu portraitieren. Gewitzt, charmant, wissend. Genau so muss es sein. Großartig fand ich auch diesem wieder Ezra Miller, ich hoffe, seine Figur bleibt uns noch bis Film 5 erhalten.
Als Fan, auf jeden Fall sehen. Und vielleicht nicht zu sehr über das Ende grübeln. Ich bin mir sicher, J.K. Rowling lacht sich schon ins Fäustchen, weil sie genau weiß, dass irgendwann alles erklärt wird. Ich gebe 8 von 10 Nifflern.